Direkt von Bio-Bäuer:innen
Handmade in Bad Tölz
Versandkostenfrei ab 40€

19 Pestizide in Paprika und warum Bio-Gewürze eine bewusste Entscheidung sind

Greenpeace Österreich hat kürzlich eine neue Studie veröffentlicht, in der Paprikapulver aus Supermärkten untersucht wurde. Das Ergebnis: In einer einzigen Probe wurden 19 verschiedene Pestizidrückstände nachgewiesen. Die vollständige Analyse ist hier abrufbar:
Greenpeace-Marktcheck zu Pestiziden in Paprikapulver.

So beunruhigend dieses Resultat ist – es überrascht leider nicht. Vielmehr bestätigt es erneut, wie problematisch die konventionelle Gewürzproduktion sein kann. Genau das war einer der Beweggründe für die Gründung von SoulSpice: der Wunsch, zu zeigen, dass es auch anders geht – sauberer, fairer, transparenter.

Wie kommt es zu solchen Belastungen?

Ein Großteil der weltweit konsumierten Gewürze stammt aus Ländern wie Indien, Vietnam oder der Türkei. In vielen dieser Regionen wird konventionelle Landwirtschaft ohne umfassende Kontrollen betrieben. Pestizide sind leicht verfügbar, kostengünstig und weit verbreitet.

Gewürze selbst gelten als empfindliche Kulturpflanzen: Sie sind anfällig für Schädlinge, Feuchtigkeit und unsachgemäße Trocknung. Zudem legen sie weite Wege zurück – vom Feld über Trocknung, Export und Lagerung bis zur industriellen Verarbeitung. Wer kann da noch genau nachvollziehen, was auf dem Weg alles geschieht? In vielen Fällen: niemand.

Besonders kritisch ist, dass die in der Greenpeace-Studie gefundenen Rückstände zwar meist unterhalb der gesetzlichen Höchstgrenzen lagen – das bedeutet jedoch keineswegs, dass sie unbedenklich sind. Viele dieser Substanzen werden täglich in kleinen Mengen aufgenommen. Die langfristigen Effekte solcher Mehrfachbelastungen sind bis heute kaum erforscht.

Ein Blick auf die Bio-Ergebnisse

Die gute Nachricht: In den Bio-Proben der Greenpeace-Studie wurden keine klassischen Pestizide gefunden. Das zeigt: Biologischer Anbau funktioniert. Dennoch wurde in einer Bio-Probe Chlorat nachgewiesen – ein Rückstand, der entstehen kann, wenn zum Beispiel mit chlorhaltigem Wasser gewaschen oder mit Chlorlösung gereinigt wird. Chlorat ist im Bio-Anbau nicht erlaubt, kann aber unbeabsichtigt in die Produkte gelangen.

Der in der getesteten Probe gemessene Chlorat-Wert lag bei 0,04 mg/kg – deutlich unterhalb der in deutschem Trinkwasser erlaubten 0,7 mg/l. Doch auch dieser Fall verdeutlicht: Selbst im Bio-Bereich sind Rückstände nicht immer vermeidbar – und häufig entstehen sie außerhalb der Landwirtschaft, etwa in der Verarbeitung.

Wie SoulSpice Gewürze anders denkt

Bei SoulSpice arbeiten wir direkt mit Landwirtinnen und Landwirten aus Murcia in Spanien. Dort wachsen unter anderem die Bola-Paprika, die durch das sonnige, trockene Klima und kalkhaltige Böden optimale Bedingungen vorfinden – ganz ohne chemische Düngemittel oder Pestizide.

Auf dem Paprikafeld mit Juan Navarro und Boris von SoulSpice

Boris in Murcia mit Juan Navarro García, der das gleichnamige Familienunternehmen führt und unseren Paprika sowie Cayennepfeffer anbaut.

Die Paprika werden von Hand geerntet, schonend unter der Sonne getrocknet und jede einzelne Charge im Labor analysiert, bevor sie weiterverarbeitet wird. Der direkte Kontakt mit den Produzentinnen und Produzenten vor Ort sorgt für Vertrauen, Transparenz und hohe Qualität.

Dieses Vorgehen ist aufwendig – aber es garantiert Gewürze, die nicht nur geschmacklich überzeugen, sondern auch unter fairen und umweltfreundlichen Bedingungen entstehen.

Warum diese Arbeit so wichtig ist

Essen ist mehr als reine Nahrungsaufnahme. Mit jeder Kaufentscheidung wird Einfluss darauf genommen, wie Landwirtschaft betrieben wird, wie Produzentinnen und Produzenten behandelt werden – und was täglich dem eigenen Körper zugeführt wird.

Biologischer Anbau ist kein Allheilmittel. Aber er ist der bislang wirksamste Weg, Landwirtschaft verantwortungsvoller, umweltverträglicher und gesünder zu gestalten. Wenn dieser Weg konsequent und mit Respekt gegangen wird, kann er viel bewegen.

Tipps für einen bewussten Gewürzeinkauf

  • Achte nicht nur auf das Bio-Siegel, sondern auch auf die Herkunft und Transparenz entlang der Lieferkette
  • Stell Fragen: Woher stammt das Produkt? Wer steckt dahinter?
  • Unterstütze Marken, die verantwortlich handeln – nicht nur solche, die gut vermarktet sind

Weitere Informationen zur Herkunft der weiteren SoulSpice-Gewürze sowie zu den Partnerbetrieben findest du hier.

Ähnliche Artikel