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Eine Reise dahin wo der Pfeffer wächst

Pfeffer ist ein wunderbares Gewürz für Fleisch und ein wichtiger Bestandteil einiger unserer BBQ- und Grillgewürze. Deshalb wollen wir Euch auf eine Reise dorthin mitnehmen, wo der Pfeffer wächst.

Wir sind auf dem Weg in das Dorf Churuli in der Südindischen Provinz Kerala. Und wir lernen, dass das Sprichwort ‚dahin wo der Pfeffer wächst‘ nicht von irgendwo her kommt. Wir fahren im Jeep immer tiefer in den Urwald hinein, bis wir nach ca. 2 Stunden unser Ziel erreichen.

Kerala in SüdindienHier, abgeschieden von den angrenzenden Dörfern und fernab von Straßen und Wegen, pflegen die Einwohner von Churuli, die von den Kurichiya Leuten abstammen, ihre jahrtausende alten Traditionen und sind stolz auf ihre Geschichte. Der Name Kurichiya setzt sich zusammen aus den Begriffen für Ziel (Kuri) und Volk (Chiya) und rührt von der außerordentlichen Begabung ihrer Ahnen als Bogenschützen, dank derer sie ihren Ursprung als Kriegervolk haben. So liehen sie ihre Dienste unteranderem, dem einstigen König des Staates Kottayam, welcher zwischen 1774 und 1805 herrschte. Als Anführer der Revolte gegen die britischen Kolonialherren, ging Pathassi Raja in die Geschichte Keralas ein.

Aber zurück zum Pfeffer. Heute sind die Kurichiya vor allem in der Landwirtschaft tätig, tatsächlich sind sie einer der geschützten Stämme Keralas, und werden gepriesen für den Erhalt alter Anbaumethoden, das auf dem Wissen ihrer Ahnen beruht.

Bio-Gewürze SoulSpiceChuruli hat ca. 300 Einwohner, zu denen rund 30 Bauernfamilien mit eigenem Land zählen. Zusammen besitzen die Farmer eine Fläche von ca. 100 Hektar, die sie mit Hilfe des gesamten Dorfs bewirtschaften. Während sie auf der Hälfte dieser Fläche Reis anbauen, wachsen ansonsten Kokospalmen, Obst, Gemüse, Kaffee, Kakao und viele Gewürze in einer Mischkultur, die die natürliche Bio-Diversität erhält.

Neben Ingwer, Kurkuma, Chili und Muskatnüssen werden hier vor allem verschiedene Sorten von Pfeffer kultiviert.

Als ‚Schwarzes Gold‘ gerühmt und auch als ‚König der Gewürze‘ bezeichnet, ist Pfeffer eine der wichtigsten Handelswaren, nicht nur für die Churuli Bauern, sondern in Indien allgemein und seit jeher.

Tatsächlich ist Pfeffer nicht nur die größte Einnahmequelle im ländlichen Kerala, sondern auch der größte Arbeitgeber. 80-90 % Prozent der gesamten indischen Pfefferproduktion findet in Kerala statt.

Der Pfeffer aus der Region Wayanad ist von ganz besonders hoher Qualität und wird international gepriesen.

Während viele Pfefferbauern heutzutage hauptsächlich neue, sogenannte Hybrid Pfeffersorten in Monokulturen produzieren, die wegen ihres höheren Ertrags von den großen Industriekonzernen bevorzugt werden, werden in Churuli alte, indigene Sorten in Mischkulturen angebaut.

Bio-Gewürze - Bio-PfefferDie Kultivation dieser traditionellen Pfeffersorten hat viele Vorteile: Zum einen sind sie perfekt an das Klima und die örtlichen Gegebenheiten angepasst und sind daher größtenteils gegen Dürre, Insekten und Krankheitsbefall resistent. Außerdem fördern sie die natürliche Bio-Diversität und sorgen für den Erhalt der Ökosystems. Zum anderen können die Bauern auf ihr jahrhundertealtes Wissen und ihre Erfahrung im Anbau dieser Pflanzen zurückgreifen und sind nicht angewiesen auf und abhängig von wissenschaftlichen Informationen, Input und Hilfe von außen oder Fremdfinanzierung. Dank ihres Wissens können sie die Arbeit effizienter gestalten, die Produktion mit limitierten Ressourcen intensivieren und mit minimalem Einsatz von Technologie maximalen Ertrag erzielen.

Die Anbaumethoden der Bauern in Churuli beruhen auf dem traditionellen Wissen ihrer Vorfahren und richten sich nach den Prinzipien der vedischen Landwirtschaft, die den Naturgesetzen folgt und eine symbiotische Beziehung zwischen Mensch und Natur voraussetzt und deren Methoden auf einem biologischen, holistischen Ansatz beruhen. Zum Beispiel richtet sich die vedische Landwirtschaft nach den Mondphasen und nutzt Naturdünger wie Kuhmist und natürliche Pestizide wie die Neempflanze. Angebaut und geerntet wird alles mühsam von Hand und bearbeitet wird das Land mit uralten Methoden wie Pflügen und Mulchen. Der Einsatz von einfachen Werkzeugen und Nutztieren, sowie das Wissen um die Intelligenz der Pflanzen und wie sie durch die verschiedenen Jahreszeiten optimal unterstützt werden können, um ihre Nährstoffe und gesundheitsfördernden Kräfte zu maximieren um das Bewusstsein und die Gesundheit derer, die sie konsumieren zu steigern, sind wichtige Elemente der vedischen Landwirtschaft.

Die Churuli Bauern zeigen uns stolz ihre Pfefferpflanzen und erklären uns, das Pfeffer eine Kletterpflanze ist. Er rankt sie sich an Bäumen empor, die als natürliche Stütze dienen. Sie machen uns auf die verschieden großen und unterschiedlich geformten und gefärbten Blätter aufmerksam und wir lernen wie man anhand dessen die verschiedenen Sorten erkennt und was die Unterschiede sind. Z.B. werden einige Sorten ausschließlich für therapeutische Zwecke genutzt und andere hauptsächlich zum Würzen. Für unseren klassischen schwarzen Urwald Pfeffer, werden verschiedene Sorten gemischt um den bestmöglichen Geschmack zu erzielen.

Kerala Indien - Bio-GewürzeDer Zeitpunkt der Ernte kommt darauf an, welche Art von Pfeffer gewünscht ist. Grüner Pfeffer wird im unreifen Zustand geerntet und dann sofort gefriergetrocknet, um die Farbe und das herrlich milde und fruchtige Aroma zu erhalten. Für roten Pfeffer reifen die Beeren voll aus, bevor sie geerntet und gefriergetrocknet werden. Roter Pfeffer schmeckt ähnlich frisch wie grüner Pfeffer, ist aber viel schärfer und hat außerdem eine leicht süßliche Note, bedingt durch den erhöhten Zuckeranteil in der Schale. Der Erntemoment für schwarzen Pfeffer kommt auf die Sorte an. Manche werden geerntet, wenn die Beeren noch grün sind, andere reifen aus bis sie rot sind. Dann werden sie an der Sonne getrocknet und der natürliche Fermentierungsprozess färbt die Beeren schwarz. Die Aromen reichen von bitteren Tabaknoten, bis hin zu einem vollem, leicht zitronigem Bouquet, je nachdem, wie reif die Beeren bei der Ernte waren. Weißen Pfeffer bekommt man durch das abnehmen der schwarzen Schale nach der Fermentation. Dadurch ist weißer Pfeffer besonders scharf.

Wir sind fasziniert von dem unschätzbaren Wissen des Kurichiya Stammesvolkes und ihrer Achtung gegenüber der Umwelt und den Naturgesetzen und sind froh, dass wir sie dabei unterstützen können dieses Wissen für nachfolgende Generationen zu bewahren.

Die Zertifizierung der Bio und Rainforest Alliance Siegel und ein fairer Handel ermöglicht den Churuli Bauern den Erhalt ihres Lebensraums und ihrer Traditionen. Außerdem können sie, dank angemessener Bezahlung in ihre Bildung, sowie Sanitäranlagen und bessere Gesundheitsstandards investieren. Dies steigert nicht nur ihre Lebensqualität, sondern auch die Qualität der Gewürze und sorgt für die aktive Regenerierung unserer Umwelt.

Porträt von Isaac Adodoadji

Isaac Adodoadji ist verantwortlich für eine der entscheidendsten Aufgaben in unserem Produktions- und Einkaufsprozess: Er achtet darauf, dass ein teilweises Jahrhundert altes Wissen unserer Bauern bewahrt, weitergegeben, aber auch aktualisiert und verbessert wird. Zudem implementiert er vor Ort die notwendigen Qualitätsprozesse und fördert nachhaltige Anbaumethoden.

Isaac stammt aus Ghana. Er hat sich auf alle Formen ökologischer Landwirtschaft spezialisiert, wobei die Verarbeitung der Ernten und vor allem die Vermeidung von Ernteverlusten sein zentrales Anliegen sind. Er schreibt derzeit seine Dissertation über Innovationen in der biologischen und biodynamischen Landwirtschaft und deren Einfluss auf die Lebensbedingungen von Kleinbauern in Indien (Kerala) und Tansania (Sansibar). Isaac kam 2011 nach Deutschland und wurde 2015 Mitarbeiter des Ecoland Teams. Seither besucht er unsere Produktionsgruppen mindestens zweimal pro Jahr.

Wir wollten von ihm hören, wie seine Arbeit vor Ort aussieht.

Kannst Du uns erklären, wie Du die Bauern unterstützest?

SoulSpice - Bio-Gewürze online kaufenIch entwickle Methoden und Verfahren, um die hohen Verluste nach der Ernte von Kräutern und Gewürzen zu reduzieren, denn Kleinbauern verlieren oft bis zu 20% ihrer Ernte wegen schlechter Ernteverfahren oder falschen Lagerungs- und Trocknungsmethoden. Dann versuche ich die Qualität der Gewürze durch bessere landwirtschaftliche Anbaupraktiken zu verbessern. Seit letztem Jahr haben wir damit begonnen, unsere Landwirte in die biodynamischen Anbaumethoden einzuführen (gemäss dem Demeter-Standard), wobei sich interessanterweise zahlreiche Verbindungen zum indigenen Wissen der Bauern ergeben.

Biodynamische Landwirtschaft ist nämlich eng verwandt mit den ursprünglichen Formen, Pflanzen anzubauen. Ich insistiere auf der Verwendung von natürlichen Düngern und Komposten und schließe den Einsatz von Chemikalien konsequent aus. Zum Beispiel werden die Pflanzen im Einklang mit dem Mondkalender geerntet (weil dann die Früchte/Gewürze am meisten Saft haben und deshalb von besserer Qualität sind). Die biodynamische Landwirtschaft versteht Tiere, Pflanzungen und Böden als ein einziges grosses Ökosystem. Sie geht von einem ganzheitlichen Ansatz aus und fördert die lokalen Produktions- und Vertriebssysteme sowie die Verwendung von traditionellen (und die Entwicklung von neuen) Sorten.

Ich gestalte Demonstrationsfelder und Experimentieräcker und bilde die Kleinbauern sowohl in biologischen als auch biodynamischen Anbaumethoden für Gewürze aus. Dabei lehre ich die Bauern die Qualität der Anbaumethoden ständig zu verbessern und aus schlechten Erfahrungen zu lernen. Das beginnt bereits mit einer klaren Dokumentation der landwirtschaftlichen Interventionen: Wann wird gesät? Wann wird der Kompost ausgebracht? Welche Sorten wurden gepflanzt und welche Mengen geerntet? Damit können alle voneinander lernen und es wird möglich, eine noch transparentere Lieferkette zu etablieren.

Unsere Landwirte sind alle in Gruppen organisiert. In Indien gibt es beispielsweise etwa 50 bis 100 Landwirte pro Gruppe. Jede Gruppe hat einen Leiter, der für die Koordination und die Ausbildung der jeweiligen Gruppe verantwortlich ist. Ich trainiere vor allem diese leitenden Landwirte, die dann ihr Wissen weitergeben und ihre Gruppe entsprechend ausbilden. Auf diese Weise haben wir bisher etwa 1500 Landwirte in zwei Gemeinden in Indien und in einer Gemeinde in Sansibar ausgebildet.

Was sind Deine größten Herausforderungen?

Die grösste Schwierigkeit liegt in unserem zweistuften Ausbildungssystem: Wie kann ich sicherstellen, dass das, was ich unterrichte, wirklich bei allen Landwirten ankommt, und zwar genauso, wie ich es erklärt habe? Die andere Herausforderung besteht darin, die Landwirte überhaupt zusammenzubringen, um sie ausbilden zu können, denn sie sind mit der Pflege ihrer Felder sehr beschäftigt. Es ist also nicht leicht, Termine zu finden, an denen alle teilnehmen können. Wir organisieren das heute immer außerhalb der Saat- und Erntezeiten, weil die Bauern da etwas weniger beschäftigt sind.

Was gefällt Dir am meisten?

Es bedeutet für mich eine grosse Befriedigung, beobachten zu können, wie sich meine Arbeit direkt auf den Alltag der Bauern auswirkt und wie ihre Lebensbedingungen deutlich verbessert werden. Ich teile mein Wissen sehr gerne und genieße die gemeinsame Zeit mit den Landwirten. Sie sind sehr gastfreundlich, und es entsteht ein wirklicher Austausch, bei dem ich ungefähr ähnlich viel von ihnen lerne wie sie von mir.

Was sind Deine Visionen für die Zukunft der Landwirtschaft?

Ich hoffe einfach, dass man endlich wieder die Bedeutung und den enormen Wert der landwirtschaftlichen Arbeit erkennt. Die Landwirtschaft sollte als einer der wichtigsten und wertvollsten Bereiche der Gesellschaft anerkannt werden, und die Bauern müssten in der Gesellschaft einen viel höheren Wert bekommen. Und ich wünsche mir, dass die Regierungen sich für die Unabhängigkeit der Bauern einsetzen und sie vor dem Einfluss von Chemiekonzernen und internationalen Saatgut-Unternehmen schützen, indem sie den Anbau lokaler und traditioneller Sorten und biologische und biodynamische Anbaumethoden nachdrücklich fördern. Dies bedeutet allerdings auch, dass sich unser westliches Konsumverhalten grundsätzlich verändert: Wir müssen bereit sein, für unser Essen mehr Geld auszugeben, damit die Landwirte für ihre harte und anstrengende Arbeit fair bezahlt werden.

Wie wird Kokosblüten-Zucker hergestellt?

Kokosblüten-Zucker hat viele Vorteile für die Gesundheit, und gemäß der FAO (Food and Agriculture Organization) ist er auch jener Zucker mit der größten Nachhaltigkeit: Ein Kokosnussbaum verbraucht wenig Ressourcen, benötigt zum Beispiel kaum Wasser und produziert 50 % bis 75 % mehr Zucker pro Hektar als Zuckerrohr!

Während unseres letzten Besuchs in Indonesien erklärten uns die Bauern, wie der kostbare Kokosblütennektar gesammelt und in Zucker verwandelt wird.

Schritt 1: Gewinnung des Kokosblüten-Safts

Kokosblüten-Zucker wird aus der Blüte der Kokosnuss gewonnen. Die Blüte wird angeschnitten, was die Produktion von Kokosblüten-Saft anregt; dieser wird in einem unter der Blüte platzierten einfachen Holzbehälter gesammelt. Zweimal täglich steigt ein sogenannter Kletterer mit nackten Händen und Füßen auf die Palmenspitze, um den Saft in den gefüllten Behältern einzusammeln. Für einen erfahrenen Kletterer dauert die Operation pro Baum etwa zehn Minuten; er sammelt 3 bis 4 Liter Nektar pro Tag und Baum (erforderlich für ca. 500 g Zucker). Ein Kletterer ist in der Regel für 10 bis 30 Bäume zuständig.

Die meisten Kletterer kommen aus der Java-Region in Indonesien, wo die Kokosblüten-Zuckerproduktion seit Jahrhunderten betrieben wird. Die Gewinnung des Blütensafts verlangt eine komplexe Technik, die jahrelanges Training erfordert.

Schritt 2: Die Zuckerverarbeitung

Kokosblüten-Zucker HerstellungDer kostbare Saft wird zu einer sogenannten „Köchin“ gebracht (es sind fast immer Frauen). Auf einem Holzofen kocht sie den Saft für 4 bis 5 Stunden, bis er langsam karamellisiert. Sobald ein dickes bräunliches Karamell entstanden ist, wird der Topf vom Feuer genommen und zum Trocknen ausgegossen.

Löffelweise wird die karamellisierte Masse anschließend in einem Behälter mit Hilfe von Kokosschalen langsam zerquetscht, bis kristalliner Zucker entsteht. Dieser Vorgang braucht Zeit und Kraft.

In Asien ist es üblich, den Zucker nicht zu kristallisieren, sondern den karamellisierten Saft in Schalen zu gießen – nach ein paar Stunden Trocknung erhält man Zuckerblöcke. Diese werden auf den lokalen Märkten angeboten oder von industriellen Produzenten gekauft, um Saucen herzustellen (z.B. asiatischen Ketchup).

Der Prozess, Kokosblüten-Saft zu Zucker zu machen, dauert etwa 6 Stunden.

Schritt 3: Qualitätskontrolle

Kokosblüten-Zucker HerstellungDer kristallisierte Kokosblüten-Zucker wird zu einem Produktionszentrum transportiert, wo der Zucker aller Köchinnen gesammelt und dann auch exportiert wird. Dort wird der Zucker zuerst von Hand von allen Verunreinigungen befreit, danach wird er in einem Ofen für drei Stunden aufgeheizt, um den Feuchtigkeitsgehalt zu reduzieren.

Nach einer letzten Qualitätskontrolle, wird der Zucker dann verpackt und nach Deutschland geschickt.

Wie sind die Kleinbauern organisiert?

Unsere Köchinnen sind in Kooperativen organisiert, welche die Bedingungen des Labels Fair-Trade für gemeinsame Projekte erfüllen. Den Gewinn für jedes produzierte Kilo Zucker teilen sich der Kletterer und die Köchin.

Der wertvolle Kokosblüten-Zucker kann bei uns in zwei Portionengrößen gekauft werden: Kokosblüten-Zucker – 60 g für 4,80 Euro (im lange haltbaren Glas) und Kokosblüten-Zucker 250 g in der Papiertüte für 6.25 Euro

Kokosblütenzucker – der andere Zucker

Zucker und Gesundheit

Unser Körper braucht Zucker – wie auch alle Kohlenhydrate – um genügend Energie für das reibungslose Funktionieren der Muskeln und insbesondere des Gehirns zu haben. Eine gesunde Person braucht kontinuierlich 1 Gramm Zucker pro Liter Blut. Das Insulin ist verantwortlich für einen stabilen Blutzuckerspiegel und regelt die benötigte Zuckerzufuhr.

Jedes Lebensmittel hat einen glykämischen Index (GI). Das ist ein Maß, das die Wirkung eines Nahrungsmittels auf den Blutzuckerspiegel anzeigt. Je höher der glykämische Index ist, desto schneller steigt der Blutzuckerspiegel an und desto stärker muss der Körper mit Insulin den Zuckerspiegel regeln. Umgekehrt bedeutet ein niedriger glykämischer Index, dass der Körper lange von der Energie zehren kann, weil diese nicht so schnell verbrannt wird.

Weißer Zucker und andere raffinierte Zucker haben einen hohen glykämischen Index von etwa 70. Deshalb gelten diese Zuckerarten bei Ernährungsspezialisten als ungesund. Darüber hinaus verlieren diese Zucker während ihrer Raffinierung fast alle Nährstoffe. Sie sind also kalorienreich und doch von geringem Nutzen für den Körper.

Der Zucker der Kokosblüte

Im Gegensatz zu den raffinierten Zuckern von Zuckerrübe und Zuckerrohr, die heute den größten Teil des Weltzuckers ausmachen, ist Kokosblüten-Zucker nicht raffiniert und hat einen niedrigeren glykämischen Index. Er ist auch geschmacklich eine vorzüglich Alternative zu herkömmlich raffiniertem Zucker.

Nährstoffe

Kokosblüten-Zucker hat einen hohen Gehalt an Mineralstoffen. Im Vergleich zu braunem Zucker die 18-fache Menge an Kalium, den 30-fachen Gehalt an Phosphor und die über 10-fache Menge an Zink. Darüber hinaus enthält Kokosblüten-Zucker die für den Menschen essentiellen Vitamine der Gruppe B und C sowie sechzehn wertvolle Aminosäuren, darunter vor allem, das Glutamin, das auch als natürliches „Brain-Food“ bezeichnet wird. Unser Gehirn verbraucht ein Fünftel des täglichen Energiebedarfs. Bekommt es die richtigen Nährstoffe, steigern sich Gedächtnisleistung und Konzentration.

Tiefer glykämischer Wert

Es gibt wenig überprüfbare Daten zum glykämischen Index von Kokosblüten-Zucker. Aber man geht heute allgemein von 35 als glykämischem Index aus, was der Hälfte von Rohrzucker entspricht.

Zwar hat Kokosblüten-Zucker einen um 20 Prozent geringeren Zuckergehalt als raffinierter Weißzucker, aber das ist immer noch eine erhebliche Menge und er sollte deshalb – wie alle Zucker – nur maßvoll verwendet werden.

Starke Süßkraft

Kokosblüten-Zucker wirkt etwas süßer als die traditionellen Weißzucker und kann daher sparsam eingesetzt werden. Er gibt jedem Gericht eine köstliche karamellisierte Note und kann sehr gut mit Zimt, Vanille und auch Ingwer kombiniert werden.

Schönheitstipp

Kokosblüten-Zucker kann sehr gut als hausgemachtes Körperpeeling verwendet werden: einfach einen Esslöffel Zucker mit einem Esslöffel Kokosöl (oder einem anderen Pflanzenöl) mischen. Der Zucker versorgt die Haut mit seinen verschiedenen Nährstoffen.

Zusammenfassung

Kokosblüten-Zucker ist eine Alternative zu raffinierter Zucker. Er ist ein natürlicher Zucker mit vielen Nährstoffen und einem vergleichsweise tiefen glykämischen Wert und vor allem hat er einen fantastischen natürlichen Karamellgeschmack und ist sehr bekömmlich.

Aber wie bei allen Arten von Zucker sollte man ihn nur sparsam verwenden und mit einer ausgewogenen Ernährung kombinieren.

 

Der wertvolle Kokosblüten-Zucker kann bei uns in zwei Portionengrößen gekauft werden: Kokosblüten-Zucker – 60 g für 4,80 Euro (im lange haltbaren Glas) und Kokosblüten-Zucker 200 g in der Papiertüte für 6.25 Euro

Der indische Safran: Kurkuma

Kurkuma wird heute auch in Europa immer bekannter und als besonderes Gewürz gepriesen. In den Ursprungsländern von Kurkuma sind ihre vielen positiven Wirkungen schon längst bekannt: Während unserer Reisen sowohl in Sansibar als auch in Indien erzählten uns die Bauern, dass sie beinahe täglich Kurkuma verwenden. Kurkuma gibt dem Reis eine schöne Farbe, es ist eine der Hauptzutaten von Curry–Mischungen, und wenn die Bauern Magenproblemen haben, essen sie sogar ein kleines Stück der frischen und sehr bitteren Kurkumawurzel.

Die ersten Erwähnungen von Kurkuma finden sich im siebten Jahrhundert nach Christus in der chinesischen und indischen Medizin, wo sie als Heilmittel betrachtet und bei Beschwerden und Krankheiten wie Fieber, Bronchitis, parasitische Würmer oder Nierenentzündung verabreicht wurde. Heute wird Kurkuma hauptsächlich in der Gastronomie verwendet: Sie wird auch Indischer Safran genannt und ist eine Komponente aller Currys.

Was ist Kurkuma und wo kommt es her?

SoulSpice - Bio-GewürzeKurkuma ist ein Rhizom, das sich aus dem unterirdischen Stamm entwickelt (ähnlich wie Ingwer). Nach dem Ausgraben wird das Rhizom gekocht, geschält, getrocknet und pulverisiert. Kurkuma wird an vielen Orten angebaut – die SoulSpice-Kurkuma kommt aus Indien, wo sie zwischen Februar und April geerntet wird, etwa 8 Monate nach der Anpflanzung.

Wieso ist Kurkuma gut für die Ernährung?

2 Gramm Kurkumapulver decken 9 % des täglichen Bedarfs an Mangan und 7 % des Bedarfs an Eisen ab. Schon geringe Mengen des Gewürzes reichen aus, um den Geschmack einer Speise zu verstärken. Und seine Nährstoffe haben es in sich: Kurkuma enthält Antioxidantien und bereichert die tägliche Ernährung mit hohen Anteilen von Curcuminoid, das dem Gewürz auch seine gelbe Farbe verleiht. Die Kombination von Kurkuma und schwarzem Pfeffer ist besonders empfehlenswert, weil der Wirkstoff Piperin, der dem Pfeffer die Schärfe verleiht, die Aufnahme des Curcuminoids verbessert.

Wie wirkt sich Kurkuma auf die Gesundheit aus?

Dank ihrer antioxidativen Eigenschaften, bekämpfen Curcuminoide die freien Radikalen, die verantwortlich sind für den „oxidativen Stress“ im Körper. Bei einer langfristigen Einnahme soll Kurkuma – gemäß verschiedenen Studien – das Krebsrisiko senken. Epidemiologische Studien zeigen, dass bestimmte Arten von Krebs (Darm-, Brust-, Prostata-, Lungenkrebs) seltener vorkommen in asiatischen Ländern wie Indien, wo Kurkuma täglich konsumiert wird.

Außerdem fördert Kurkuma die Verdauung, indem sie die Sekretion der Galle erhöht.

Empfohlene Dosierung für die wirkungsstarke Verwendung von Kurkuma: Dreimal Mal pro Woche einen Teelöffel Kurkuma verkochen und einnehmen.

Kleine Gewürzkunde Teil 1: Zimt

 

Jeder kennt die kleinen braunen Röllchen, aber wo kommen die eigentlich her? Aristoteles glaubte, Zimt werde von Zimtvögeln gesammelt, die aus den wohlriechenden Stangen ihre Nester bauen. Tolle Geschichte; stimmt aber leider nicht.

Tatsächlich handelt es sich beim Zimt um die Rinde des Zimtbaumes – ein Lorbeergewächs, das ursprünglich aus Ceylon, dem heutigen Sri Lanka stammt. Für die Gewinnung des Zimts werden ausschließlich junge Äste geerntet und über Nacht in Matten aufbewahrt. Dadurch setzt eine natürliche Fermentation ein, die dem Zimt sein typisches Aroma verleiht. Anschließend wird die Rinde abgeschält und in der Sonne getrocknet. Dabei rollt sie sich auf und die typischen Zimtstangen entstehen.

Zimt ist nicht gleich Zimt

Es gibt viele Arten von Zimt, aber nur einige davon werden als Gewürz verwendet. Bei uns sind von allem zwei Gattungen im Handel erhältlich: Ceylon-Zimt (Caneel) und China-Zimt (Cassia). Sie unterscheiden sich nicht nur aufgrund ihrer Herkunft, sondern auch im Hinblick auf Geschmack und Inhaltsstoffe. Ceylon-Zimt ist die edelste Zimtsorte überhaupt, er duftet blumig und zart, sein Geschmack ist warm und leicht süßlich. Weil Ceylon Zimt teuer ist, kommt in der Lebensmittelindustrie meist der günstigere Cassia-Zimt zum Einsatz. Sein Geschmack ist herber, schärfer und durch einen höheren Anteil an Gerbstoffen etwas bitter. Außerdem enthält Cassia-Zimt den Pflanzenstoff Cumarin, der in höheren Dosen gesundheitsschädlich ist. Dass wir für unseren Soulspice Zimt ausschließlich besten Ceylon-Zimt verwenden, versteht sich hoffentlich von selbst.

Die dunkle Vergangenheit des Zimt

Zimt aus SansibarWie bei vielen Gewürzen ist auch die Geschichte des Zimt geprägt von Kolonialismus und Ausbeutung. 1502 brachte Vasco da Gama den ersten Zimt nach Europa, wo er schnell zu einem der begehrtesten und kostbarsten Gewürze wurde. Um den Nachschub nicht abreißen zu lassen, eroberten die Portugiesen kurzerhand Ceylon und erlegten den örtlichen Herrschern einen jährlichen Tribut von 125 Tonnen Zimt auf. In den folgenden Jahrhunderten stand die Insel mal unter niederländischer, mal unter britischer Herrschaft. Was sich leider nicht änderte, waren die butalen Methoden, mit denen die Europäer ihr Zimtmonopol aufrechterhielten. Erst 1947 endete die Kolonialzeit auf Sri Lanka.

Uns ist es wichtig, die Geschichte unserer Gewürze nicht zu vergessen und aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Auch deshalb haben wir Soulspice gegründet. Unser Ceylon Zimt stammt übrigens nicht aus Sri Lanka, sondern aus Sansibar, einer Inselgruppe vor der Ostküste Afrikas. Dort arbeiten wir sehr eng mit der Familie von Rizwan Ali und anderen Kleinbauern zusammen, die auf traditionelle Weise Zimt anbauen. Dank ihrem Wissen und Können schmeckt unser Zimt so wunderbar, und deshalb finden wir es nur fair, dass sie einen fairen Anteil an der Wertschöpfung erhalten. So können wir alle mit gutem Gewissen dieses wundervolle Gewürz genießen.