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Sansibar

Einst war Sansibar berühmt für seine Gewürze, wir wollen die Kultur des Gewürzanbaus zusammen mit den Kleinbauern auf der Insel wiederaufleben lassen. Ein Besuch.

 

 

Wie es begann.

Wir befinden uns auf Sansibar. Im Minibus nach Kidichi. Der Landstrich, der 25 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt liegt, ist das Gewürzanbaugebiet. Es ist Regenzeit. Pfützen und Matsch machen das Vorwärtskommen mühsam.

Unser Partner, Ecoland, hat das entwicklungspolitische Gewürzprojekt auf Sansibar 2013 ins Leben gerufen. Mehrmals im Jahr besucht der Vorsitzende Rudolf Bühler die Bauern, unterstützt sie bei der Bio-Zertifizierung und garantiert die Abnahme der gesamten Ernte zu fairen Preisen. Anfangs waren es 15, jetzt sind es 21 Bauern und viele stehen auf der Warteliste. Das Interesse bei den Kleinbauern ist groß.
Der direkte Marktzugang nach Deutschland ist eminent wichtig. Durch diesen Vertriebsweg können sie ihre Gewürze außerhalb des globalen Rohstoffhandels mit Agrargütern absetzen und somit bessere Einkommen erzielen. Das können die Landwirte gut gebrauchen. Denn der Anbau von Gewürzen wirft wenig Geld ab. Und ihre Felder sind klein. Drei Acres (etwa 1,2 Hektar) Land haben die Bauern im Schnitt. Soviel hat jeder nach der Unabhängigkeit vor 50 Jahren von der Regierung bekommen. Vorher waren sie Lohnarbeiter auf den Plantagen.

 

Sansibar - SoulSpice

Unser Treffen mit den Bauern.

Auf dem Feld in Kidichi treffen wir einen gut gelaunten Ridhwan Amour Ali. Er ist der Sekretär der lokalen Bauerngruppe: „Seit ich mit meinen deutschen Partnern zusammenarbeite, konnte ich zwei neue Zimmer in meinem Zuhause bauen. Darüber sind wir sehr glücklich.“

Die Farmen der Kleinbauern liegen im Schatten von Kokospalmen. Sie sind mit einfachen Zäunen und Grenzsteinen voneinander getrennt. Dahinter liegen ihre bescheidenen Hütten und Häuser. Die Landwirte sind Selbstversorger und wenn mal etwas übrig bleibt, wird es auf dem Markt verkauft.

Ein Bauer kommt vorbei und zeigt uns sein Buschmesser, das er permanent bei sich trägt. Außerdem arbeitet er mit Hacke, Spaten und einem Haumesser. Hier ist noch alles Handarbeit.

Um nachhaltig wirtschaften zu können, brauchen die Bauern Waren, die auf dem Weltmarkt gefragt sind. Etwa Gewürze. Und die wachsen auf Sansibar zuhauf. Pfeffer und Zitronengras ranken sich an den Bäumchen empor, Nelken und Zimt bauen die Landwirte seit vielen Generationen ökologisch an. Unser Partner Ecoland bringt ihnen Unterstützung mit Zertifizierung, gesicherte Abnahme und fairen Preise. Schließlich soll Ridhwan Amour Ali und die anderen Gewürzbauern auf Sansibar auch in Zukunft nachhaltig besser gehen.

 

Sansibar - SoulSpice

Die Anbau-Methoden.

Sri Lanka ist ein Pilot Projekt, von dem wir uns und für die BäuerInnen viel erhoffen. Es geht nämlich nicht nur um Prozess-Optimierung und Qualitäts-Steigerung. Es geht auch um die nächsten Generationen der sri-lankischen KleinbäuerInnen. Was in den jungen Augen obsolet und unattraktiv geworden ist, möchten wir mithilfe der Digitalisierung wieder attraktiv und lukrativ machen.

Zurück in Stone Town, der Altstadt von Zansibar City, treffen wir Ramadhan Othman. Er hat sein Büro am Rande eines belebten Marktes. Er sitzt vor seinem Laptop am Schreibtisch – und er spricht fließend deutsch. Kein Wunder: Othman hat in Bonn Agrarwissenschaften studiert und arbeitet für das Offenburger Lacon Institut und Ecoland. Seine Aufgabe ist es die Bio-Bauern auf Sansibar zu kontrollieren und zu betreuen.

Die Bauern auf Sansibar arbeiten traditionell ökologisch, sie bauen nur alte Sorten an, die oft mehr ätherische Öle und dadurch mehr Aroma haben als Hybridsorten. Die gibt es auf Sansibar ohnehin nicht. Aber die alten Sorten haben noch andere Vorteile: Sie sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten als die neuen Sorten.

Sansibar - SoulSpice

Guter Geschmack ist Teamarbeit.

Meret und Boris arbeiten mit den BäuerInnen zusammen daran, sich strategisch schlau im Markt zu positionieren, um auch so in wirtschaftlichen Turbulenzen abgesichert zu sein.

Am nächsten Tag in Stone Town treffen wir Farooq, unseren lokalen Projektmitarbeiter, der für den Export der Gewürze verantwortlich ist und unser lokales Lagerhaus betreibt. Dort werden die Gewürze getrocknet, von Hand sortiert, verpackt und versendet.

Farooq erklärt uns: „Wir arbeiten eng mit den Bauern zusammen und bringen ihnen bei, wie man die hohen Qualitätsstandards garantiert, zum Beispiel wie man jede Form einer Aflatoxin-Kontamination vermeidet. Bevor die Gewürze an Bord gehen, wird von jeder Einheit eine Probe genommen und von einem internationalen Labor geprüft. Stengel und andere große Teile werden davor von Hand aussortiert.“
In Stone Town endet unsere Reise nach Sansibar.